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Fotobericht

24.-30.05.2009

Wanderfahrt auf der Ruhr (Alte Herren)


Fotos: Rolf Walter, Hansjürgen Scheele
Bericht in Auszügen: Hansjürgen Scheele



Am 24. Mai 2009 trafen sich sechzehn Ruderwillige am Stadtparkhotel und verteilten sich auf zwei geleaste VW-Busse und den Dienstwagen Günter Noltemeyers. Dr. Günter Lehr würde als siebzehnter Teilnehmer direkt zum Treffpunkt anreisen. Dort folgte ein kurzer Spaziergang durch das Muttental, und wir nahmen im ehemaligen "Bethaus" der Bergleute einen Imbiss zu uns. Claus und Hellmut wurden zu Knappen ehrenhalber geschlagen, und dann besichtigte man den Bergwerksstollen der ältesten Zeche des Ruhrgebietes. Unser Führer erklärte die Geschichte des Bergbaus und berichtete, dass auch bei stillgelegten Zechen noch in den kommenden Jahrhunderten das Wasser abgepumpt werden muss. Anschließend nahm man Quartier im Vier-Sterne-Hotel "Zum Hackstück" bei Hattingen. Nach einem ausgezeichneten Vier-Gang-Menü endete der Abend in dem gepflegten Biergarten des Hotels.
 
Einweisung durch Claus C. Nommensen an Günter Noltemeyer und Hans-Georg Herrmann
Weitere Hinweise

Im Muttental
Rast im Bethaus

Ein Alter Herr wird Knappe ehrenhalber
Letzte Anweisung vor der Stollenbesichtigung

Im Biergarten des Hotels "Zum Hackstück"
Weitere Erklärungen


Claus Nommensen ist auch Mitglied im Steeler RV, und dank seiner guten Beziehungen lagen am Montag zwei Gigvierer dieses Vereins und ein dritter von ETUF Essen aufgeriggert beim RC Mark in Wetter bereit. Die Veranstaltung war als Wanderfahrt angesagt, und nach nur 500 geruderten Metern wurde erstmals gewandert. Dass wir dabei die Boote über 200 m weit tragen mussten, war eine lästige Begleiterscheinung, die später noch mehrmals erforderlich wurde. Nach nur 20 Minuten wurde beim RC Witten erneut das Tragen der Boote erforderlich. Die Strecke war nur kurz, aber es musste ein weitgehend zugewachsener Weg an einem glatten Hang überwunden werden, und der Steg war arg klein.
 
Klar Schiff
Es geht los

Mit vielen Händen ist das Tragen leichter
Mit vielen Händen geht alles besser

Beim RV Witten
Ruderboot am Steilhang


Nach nur 5 km war man bei der Bootsgasse Herbede, durch die erstmals problemlos getreidelt wurde, und wenige Minuten später wurde beim Kanu Club Witten gerastet. Wolfgang Techtmann und ein weiterer Herr hatten Landdienst und einen überdachten großen Grill angeworfen, eine gelungene Überraschung. Nach der Pause und kurzer Ruderstrecke ein für diesen Tag letztes mal Treideln beim Kemnader Stausee, und bald darauf war das Tagesziel, der RV Blankenstein, erreicht und der erste Rudertag mit einem erfrischenden Bier beendet.
 
Bootsgasse Herbede
Wolfgang Techtmann am Grill

Es schmeckt allen
Weiter geht es

Und wieder ist eine Treidelgasse überwunden
Ankunft beim RV Blankenstein

Das verdiente Bier
Wolfgang Klimas, Jürgen Thoms, Günter Noltemeyer und Hans-Georg Herrmann


Der Tag war sehr warm und anstrengend gewesen, doch Ruderwanderfahrten sind kein Erholungsurlaub. Die Zeit reichte gerade zum Kleidungswechsel, dann ging es zu einem Nachtwächterrundgang mit Nachtwächteressen nach Hattingen. Beim Rundgang durch die Altstadt erwies sich diese als sehr sehenswert, und wir lernten vieles über die Geschichte der Stadt und des Bergbaus.
 
Nach dem Essen muss das sein
Adolf Bolte (links) und der Nachtwächter

Beim Rundgang gab es viel zu erklären
Die Stadtmauer


Am Dienstagmorgen hatten wir genug Zeit, um die Burg Blankenstein mit ihrer hervorragenden Aussicht auf das überraschend grüne Ruhrgebiet zu besichtigen. Dabei sahen wir, dass eine kurze Strecke zurück zu rudern sein würde und auf einem anderen Arm der Ruhr eine weitere längere Tragestrecke bevor stand. Unterhalb des Wehres konnten die Boote auf einer Sandbank abgelegt werden, und man musste erneut mit nassen Füßen ins Boot. Es war Gewitter angesagt, ein leichter, kühler Wind wurde nach der Hitze des Vortages als angenehm empfunden. Bald darauf wehte ein heftiger Windstoß Günter Lehr die Mütze vom Kopf. In den folgenden Stromschnellen nahmen die Boote mehr oder weniger viel Wasser über. Rechtzeitiges Erkennen der Untiefen erforderte erfahrene Steuerleute, und so erlitten wir nur einen leichten, mit Georg Hübners Werkzeug behebbaren Steuerschaden. Am Wehr bei Hattingen lockte eine breite Bootsgasse, aber Zurufe vom Campingplatz warnten uns. Erst in der Woche zuvor war dort ein Ruderboot zerlegt worden. Also treidelten wir. Das Einsteigen im Unterwasser war wegen zahlreicher Steine schwierig. Im Schwimmverein Linden-Dahlhausen gab es zur Energieauffrischung einen großen Salatteller. Während des Essens ging ein heftiger Regenschauer nieder, es blieb der einzige während der ganzen Zeit, und wir saßen ja im Trockenen.
 
Der HRC ersteigt die Burg Blankenstein
Das Ruhrgebiet ist überraschend grün

Und wieder werden die Boote getragen
Die Sandbank

Die Einfahrt zur Bootsgasse Hattingen
Am Unterwasser, rechts die Bootsgasse, links die Treidelgasse

Rast in Dahlhausen
Rainer Denecke und Rolf Walter bei Reparaturarbeiten


Es folgte eine unangenehme Überraschung. Die dortige Bootsgasse war gesperrt, aber die zu tragende Strecke nur kurz und kein Problem. Nach nur etwa 2 km stand man in Steele-Horst erneut vor einer gesperrten Bootsgasse. Als im führenden Boot bereits die ersten Skulls aus dem Boot genommen waren, senkte sich unerwartet ein kleines Wehr und Wasser floss durch die Gasse. Wolfgang Klimas hatte neugierig an einer Leine gezogen. Rasch veranlasste Adolf Bolte die zum Treideln erforderlichen Maßnahmen, aber es verging doch so viel Zeit, dass eine Ampel wieder auf Rot sprang. Mit dem letzten Wasserschwall konnte man die Gasse noch überwinden und das folgende Boot informieren. Nach weiteren 4 km war das Tagesziel, der Steeler RV, erreicht. Mitglieder des Steeler RV wunderten sich: "Ihr seid auf Wanderfahrt, es ist 18 Uhr und ihr seid alle noch nüchtern?" Für den Abend war ein "Gesundheitscheck" angekündigt, der erwies sich als Besuch des Stratmann Theaters.
 
Erst war die Gasse in Steele-Horst gesperrt
Das ging dann gerade noch mal gut

Beim Steeler RV kamen deren Boot in die Halle
Das Stratmann Theater


Mittwoch hieß es ohne zu rudern "Kultur satt". Wir fuhren zum Weltkulturerbe "Zeche Zollverein", der einst größten und modernsten Zeche der Welt, suchten und fanden in der stillgelegten riesigen Anlage das "Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging" und hörten in der ehemaligen Zentrale der Kokerei einen kurzen, sehr informativen Vortrag über die dortigen Forschungen. Anschließend gab es eine Besichtigung der ehemaligen Kokerei. Dann quartierten wir uns im Best Western Hotel Ypsilon in Essen ein. Kurze Rast auf dem Zimmer, dann ging es zur Villa Hügel, dem "Einfamilienhaus" der Familie Krupp, die dort bis 1945 gewohnt hatte. Park und Villa sind beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Am Abend waren wir in dem nahe vom Hotel gelegenen urigen Restaurant "Zum Brenner" angemeldet. Dort endete der Tag bei sehr gutem, preisgünstigen Essen, sowie Kölsch und Veltins.
 
Die Zeche Zollverein
Da wirken auch Ruderer ganz klein

Die Villa Hügel
Kulturbanausen

Zum Brenner
Bier in kleinen Gläsern


Am Donnerstag wurde nur am Vormittag gerudert. Kurz hinter dem Steeler RV gab es in Steele eine letzte problemlose Treidelstrecke. Es folgte die längste ununterbrochene Etappe. 12 km nur rudern, weiter als unsere üblichen Runden auf dem Maschsee!!! Da die Staumauer am Ende des Sees unpassierbar war, beschloss man, sich am Freitag, zu trennen. Eine Mannschaft sollte mit dem ETUF Boot auf dem Baldeneysee rudern und zwei Mannschaften die Boote des Steeler RV 13 km flussaufwärts dorthin zurück bringen. Für den Abend war wieder Kultur angesagt. Ein 100 Jahre altes Industriegebäude ist zum Theater "Colosseum" umgebaut, und dort sahen wir das Musical "Ich will Spaß". Der Name deutet auf die Neue Deutsche Welle hin und so war es auch. Um alte Lieder war eine einfache Rahmenhandlung entwickelt worden. Die meisten Lieder waren bekannt, die Stimmung sehr gut, zeitweise wurde mitgesungen. Der Abend endete in der Hotelbar.
 
u.a. Hans-Georg Herrmann (St), Uli Fröhlich, Jürgen Thoms, Wolfgang Techtmann. Am Steg Günter Noltemeyer
Günter Noltemeyer (St), Claus C. Nommensen, Peter Brieger, Rolf Uebel, Georg Hübner

Adolf Bolte (St), Wolfgang Klimas, Rainer Denecke, Hansjürgen Scheele, Peter Weigelt
Ankunft bei ETUF Essen

Verdiente Pause
Das Foyer des Colosseums


Am Freitag reichte die Zeit noch für einen Spaziergang über die Staumauer zur anderen Seeseite nach Essen-Werden. Dann wurde wie zuvor besprochen gerudert und die Boote gereinigt zurückgegeben. Es wurde Fazit gezogen: Das Planungsteam um Claus C. Nommensen hatte hervorragende Arbeit geleistet, wir hatten großes Glück mit dem Wetter, die an vier Tagen geruderte Strecke wurde mit nur 66 km errechnet, die Boote wurden viermal insgesamt ca. 600 m weit getragen und fünfmal getreidelt. In den dortigen Rudervereinen ist das Durchfahren der Bootsgassen grundsätzlich untersagt, daran hielten wir uns. Das Ruhrgebiet ist in diesem Teil überraschend grün, und es bietet unerwartet zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
 
Aufbruch zur letzten Etappe
Treideln flussaufwärts

Mit vereinten Kräften
Toller Empfang durch die schnellere Mannschaft

So wartet man gern
Herrlicher Sonnenschein


Nach einer Pause im Hotel wurde das Abendessen wieder beim Steeler RV als Dreigang-Menü eingenommen. Anschließend lud Claus Nommensen uns an die Theke zu einem Treffen mit Mitgliedern des Gastgebervereins. Da Freitag dort kein Rudertag ist, war er über die Resonanz enttäuscht, aber vier Essener Freunde reichten dann doch für einen ordentlichen Abend an der Theke. Die Rückfahrt am Sonnabend verlief stau- und problemlos. Eine wieder einmal erlebnisreiche, gelungene Wanderfahrt in einem interessanten, aber vor allem am ersten Tag nicht einfachen Ruderrevier war zu Ende.
 
Nachmittags war man schon einmal beim Steeler RV
Rolf Uebel dankt den Organisatoren

An der Theke
Peter Weigelt und Hansjürgen Scheele

An der Theke
An der Theke

Abschied an der Hotelbar
Aufbruch


(Ausführlicher Bericht in Clubzeitung 3/2009)

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